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Wer war Fried Sigismund Reschke?

Die Grundschule in Leisnig trägt seinen Namen, doch es existiert nicht einmal ein Bildnis des 1818 in Markneukirchen geborenen Reschkes.
Er bekleidete während der Zeit der „Märzrevolution“ das Amt des Bürgermeisters in Leisnig.
Dr. Carl Moritz Mirus, der von 1833 bis 1848 Bürgermeister in Leisnig war, führte den studierten Juristen in sein Amt ein.
Doch warum wurde er nach nur wenigen Monaten Amtszeit (von Oktober 1848 bis zum Frühjahr 1849) in den Kerker der Burg Mildenstein eingeliefert, wo er im Alter von nur 32 Jahren qualvoll an Typhus verstarb?
Und warum wurde ihm die Ehre eines eindrucksvollen Grabsteins zuteil und später sogar die Benennung einer Schule?
Welche politischen Ansichten vertrat Reschke?

Während der bürgerlichen Revolution im damaligen „Staatssystem“ (Deutscher Bund) sympathisierte er offensichtlich mit den Kräften, die unter anderem ein „demokratischeres Wahlrecht“ und die Idee eines „einheitlichen Deutschlands“ forderten, anstelle der Herrschaft einzelner adliger Fürsten. Trotz anfänglicher Zugeständnisse der Machthaber scheiterte die „bürgerliche Revolution“. Reschke geriet als Anführer und Vertreter der revolutionären Ideen in Konflikt mit dem Gesetz und wurde verhaftet. Nach der Niederschlagung der Revolution suchten zehntausende Revolutionäre Schutz in Frankreich, England oder der Schweiz vor der Verfolgung durch die Reaktion.

Sigismund Reschke verstarb kurz vor seinem 33. Geburtstag im Jahre 1850 in Haft.

Leider ist uns nicht bekannt, in welche Richtung er politisch tendierte und welche genauen Haltungen er zu den einzelnen Forderungen der Revolutionäre einnahm. Als Haftgrund wurde angegeben, dass er 60 Männer aus Leisnig nicht daran gehindert habe, in Dresden für mehr Freiheit auf die Straße zu gehen.

Sein Grabstein auf den Leisniger Friedhof ist mit einem Rutenbündel (ohne Axt oder Doppelaxt) mit einem Kranz geschmückt. Das „Fasces- oder Liktorenbündel“ ist ein weltliches Herrschersymbol. Die höchsten Beamten bei den Etruskern und im römischen Kaiserreich wurden von Amtsdienern (Liktoren) begleitet, die solch ein Rutenbündel als Zeichen der höchsten richterlichen Gewalt mit sich trugen.

Darüber hinaus trägt die Inschrift auf seinem Grabstein die Worte:
„Er fand, was er suchte: die Wahrheit, die Freiheit.“

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