Ein Thema, das die lokale Presse offenbar nicht für berichtenswert hält: Der linke Jugendtreff AJZ erhält 2026 erneut Steuergelder in Höhe von über 12.000 Euro von der Stadt Leisnig. Kritik am mehrheitlichen Stadtratsbeschluss vom 19. Juni 2025 kam ausschließlich von den FREIEN SACHSEN.
Im Vorfeld stellten Vertreter der beiden Leisniger Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie des Trägers Regenbogenbus e.V. aus Chemnitz ihre Arbeit vor. Bereits zu Beginn der Sitzung erläuterte Christian Fischer, Fraktionschef der FREIEN SACHSEN, unter anderem mit Fotobelegen, warum er den Zuschuss ablehnt und eine Verschiebung der Abstimmung bis nach einer Besichtigung des AJZ vorschlägt. Die anwesenden Stadträte der AfD unterstützten seinen Antrag, doch die Mehrheit lehnte ab.
Als entschlossene Unterstützer des „Alternativen Jugendzentrums Leisnig e.V.“ traten, wenig überraschend, die Linksfraktion und Stadtrat Michael Schreppel von der SPD auf. Doch auch die CDU und die „Wählervereinigung für Stadt und Land“ ließen sich von den wohlformulierten Worten über die „hervorragende Kinder- und Jugendarbeit“ im Rahmen des Projekts „Kontrast“ überzeugen. Das AJZ gab an, an offenen Tagen 30 bis 40 Besucher zu verzeichnen.
Grund für Fischers Kritik war die ausgefallene Begehung des AJZ-Geländes durch die Stadträte. Die Absagegründe seien laut Fischer vorgeschoben, um seine Bedenken nicht bestätigt zu finden. Immer wieder gebe es Hinweise, dass das AJZ eben kein „neutraler Jugendtreff“ sei, der „alle willkommen heißt“. Fischer sprach von willkürlichen Hausverboten, einer vermeintlichen Nähe zur gewaltbereiten „Antifa“ (siehe den brutalen Überfall am 4. September 2021 auf zwei „Siedler“), gewaltverherrlichenden Wandbemalungen, Aufklebern und Transparenten auf dem Gelände. Zudem erwähnte er Gerüchte über Alkohol- und möglicherweise Drogenkonsum durch einzelne Mitglieder, die sich jedoch schwerlich belegen ließen. Die Vertreterin des Regenbogenbusses betonte hingegen: „Das Jugendschutzgesetz wird selbstverständlich eingehalten.“
Unübersehbar sind jedoch die Sprühereien auf und um das Vereinsgelände, etwa „MOB-Action“ oder „RDL“ (Antifa Roßwein-Döbeln-Leisnig), sowie die gewaltverherrlichende Fahne „Good Night White Pride“ im Konzertsaal, die in sozialen Medien mehrfach sichtbar war. Das Logo, das einen Linken zeigt, der einen Rechten tritt, prangte auch auf vielen Veranstaltungsflyern des AJZ. Interessanterweise waren diese Flyer beim Vortrag des Vereinsvorsitzenden Johann Preiß so zugeschnitten, dass das Symbol nicht mehr zu sehen war. Johann Preiß verstand es, sich und das AJZ am 19. Juni überzeugend zu präsentieren – mit einem feinen Gespür dafür, was gutmeinende Stadträte und Bürger eben so hören wollen, wenn es um beträchtliche Fördergelder geht.
Bemerkenswert: Selbst Fischer wurde zugesichert, beim mehrtägigen Konzert am 8. und 9. September 2025 in der Chemnitzer Straße „keine Probleme“ zu haben – vorausgesetzt, er kauft sich eine Karte. Über die Einnahmen aus solchen Veranstaltungen, war der Vereinsvorsitzende Preiß übrigens nicht gewillt Auskünfte zu erteilen.
Wir wären gerne dabei, würde Fischer das Konzert besuchen – schließlich ist allgemein bekannt, wie „friedlich“ junge Linke in Gruppen sein können… 😅
Ende der Berichterstattung
