Das Burg- und Altstadtfest in Leisnig

Fotografische Eindrücke vom Sonntag und ein Kommentar.

Das Burg- und Altstadtfest vom vergangenen Wochenende ist, dank der vielen Vereine und Bürger, die sich ehrenamtlich für unsere Stadt einsetzen, als durchaus gelungen zu bezeichnen. Bei bestem Sommerwetter war das Fest für Jung und Alt ein großes Vergnügen.

Nur die schlecht getarnte Wahlwerbung für die CDU hinterlässt einen leicht faden Beigeschmack. Im Zuge des Landtagswahlkampfes zog Michael Kretschmer, gemeinsam mit den jeweiligen Direktkandidaten seiner CDU, durch verschiedene Wahlkreise. Die CDU kündigte seinen Besuch mit entsprechend aufbereiteten Plakaten an. In Leisnig eben mit Rudolf Lehle. So war es dann auch Lehle, der Kretschmer vor der Bühne begrüßte, nicht etwa der Bürgermeister von Leisnig, Carsten Graf.

Der Auftritt auf der Bühne auf dem Kirchplatz sorgte natürlich für kurze Unruhe, und eine berechtigte Aufregung entbrannte. Darüber konnte man übrigens bisher in der Zeitung nichts lesen. Denn bei diesem dreisten Auftritt der CDU-Politiker gab es in Leisnig lautstarken Widerspruch.

Quelle: FREIE SACHSEN

Mit großen Versprechen, wie man es eben kennt, zog Kretschmer, wahlkämpfend und gut bewacht, im Anschluss durch die vollen Gassen und Straßen der Altstadt.

Wenn man sich Wahlwerbung auf ein Fest holt, sollten konsequenterweise alle Parteien diese Möglichkeiten haben. Besser täten die Organisatoren aber daran, ein derartiges Schmierentheater künftig gar nicht erst zuzulassen:

“In den vergangenen Jahren hat man es immer so gehalten, die Feste der Stadt frei von Politik durchzuführen. Dieses Jahr war es allerdings anders. Das Burg- und Altstadtfest in Leisnig wurde heute für einen CDU-Wahlkampfauftritt mißbraucht. Unwidersprochen blieb das nicht. Nicht nur, weil Kretschmer und Lehle erst mit deutlicher Verspätung eintrafen, mussten sie sich kurz fassen. Die Protestler riefen unter anderem “Stadtfest ohne Politik!”. Damit sollte zum Ausdruck gebracht werden, man wolle ein Fest für alle. Wer die Wahlreden der CDU hören will, kann die Wahlkampfveranstaltungen der CDU besuchen. Ein Stadtfest ist für den Wahlkampf ungeeignet.

Wollte man das Fest politisieren, müssten alle Kandidaten die gleiche Möglichkeit zur Darstellung haben. Auf Festen ohne Politik sind alle willkommen und jeder kann sich wohlfühlen. Der Wahlkampf, so wichtig er auch scheinen mag, sollte draußen bleiben!” (Lutz Giesen aus Leisnig)